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Preisverleihung 2015

Vergabe der Preise in Stuttgart

Ebola, Erdbeben, Weltkulturerbestätten, die Havel und „Der nasse Fisch“ – eine wirklich facettenreiche Themenpalette haben die diesjährigen Preisträger des Förderpreises der Kartographie-Stiftung Ravenstein, dem Nachwuchspreis der DGfK, in diesem Jahr präsentiert.
14 junge Auszubildende und Studierende durften sich über die Geldpreise freuen und Ihre Arbeit einem interessiertem Fachpublikum vorstellen. Der Präsident des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung, Luz Berendt eröffnete die Veranstaltung im Panoramasaal des Amtes in Stuttgart. Nach der Villa Mumm in Frankfurt und dem Friedenssaal in Potsdam ein weiterer attraktiver Ort für die Preisverleihung und Ausdruck der Bedeutung des Preises.
Gerade im Vorfeld der INTERGEO wurde vielfach auf den Preis hingewiesen, sei es bei der Eröffnungsveranstaltung oder bei den Plenarys. Der Nachwuchspreis der DGfK hat nach seiner Standortbestimmung 2012 seinen festen Platz und eine hohe Bedeutung für die immer wichtigere Nachwuchsförderung. Berufe der Geoinformationstechnologie werden als immer bedeutender wahrgenommen – gute Zeiten für gute Fachkräfte. Es ist die Aufgabe der Verbände und auch der etablierten Institutionen die neue Generation an „Geospatial 4.0“, heranzuführen. Ein Nachwuchspreis stellt hierfür eine wichtige Wertschätzung dar.
Der Preis ist dabei gleichzeitig Leistungsschau und Motivation, sich in der Branche zu positionieren und vorzustellen. Diese Aufgabe haben die Preisträger mit Bravour absolviert. Dem Fachpublikum ist der souveräne Präsentationsstil aufgefallen. Aus den früher eher zurückhaltenden Präsentationen der hochwertigen Arbeiten ist heute eine attraktive Darstellung eines komplexen Medienprojektes geworden.
Dabei reicht es schon lange nicht mehr aus, nur eine technische Lösung anzubieten: Gestaltung, Funktionalität und nicht zuletzt die Schnittstelle zum Nutzer, die Usability entscheidet über eine erfolgreiche Arbeit.
Das wurde vor allem bei dem Gewinner des 1. Preises Sebastian Jüngling vom Geoforschungszentrum Potsdam deutlich. Videokonferenz, Erklärvideo bei Youtube und nicht zuletzt eine hochinteraktive Applikation. Das Thema seiner Arbeit:„Geowebdienst zur Darstellung von historischen und aktuellen Erdbebenereignissen“ zeigt beeindrucken den Mehrwert von Geodaten für Forschung und Gesellschaft. Die Jury begründete den Preis folgendermaßen: Die raum-zeitliche Verteilung von Erdbeben wird in dieser Applikation mit klarer Struktur und hoher Funktionstiefe visualisiert. Die intuitiv bedienbare Nutzeroberfläche ermöglicht sowohl dem Laien als auch den Fachleuten seismische Aktivitäten zu explorieren. Das Projekt wurde nach Kriterien des responsive Designs realisiert und lässt aktuellste Informationsgewinnung zu.
Dabei ist Sebastian Jüngling schon ein alter Haase, hat er doch im letzten Jahr in einem Team ebenfalls einen Preis gewonnen. Mit seinem diesjährigen 1. Preis zeigt sich eine deutlich Progression was Know-how, Gestaltung und Umfang angeht.
Der zweite Preis ging an ein Team des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie, Frankfurt am Main. Sandra Kempa, Katrin Kniese, Felix Schulke, Jens Wegge und Philipp Wolf setzten sich mit dem Thema: „Ebola begreifen“ auseinander. Sie gestalteten und realisierten eine komplexe Wandtafel und eine passende Internetanwendung. Das Urteil der Jury lautete: Zur Präsentation in Schulen und Ausstellungen, sowie zur Information an öffentlichen Plätzen wurde eine großformatige Übersichtskarte von Westafrika mit visuell und haptisch motivierenden Schiebeelementen zum besonderen Thema Ebola erstellt. Die stimmige Gestaltung wird zusätzlich auf eine digitale Anwendung übertragen und informiert über aktuelle Aspekte zum Virus.
Der dritte Preis schließlich wurde von einer der vielen neu in der Ausbildung zum Geomatiker engagierten Institutionen eingereicht. Kim Laura Schubert (Amt für Bodenmanagement Fulda) Sarah Herbert (Amt für Bodenmanagement Fulda) und Patricia Künkel (Amt für Bodenmanagement Marburg) haben ein attraktives Brettspiel zum Thema Weltkulturerbestätten in Deutschland realisiert. „ In einer schöpferischen Leistung wird Jugendlichen ab 14 Jahren das Thema Weltkulturerbestätten in Deutschland spielerisch nahe gebracht. Durch wissensvermittelnde Frage- und Erklärkärtchen werden die Erbestätten in einen zeitgeschichtlichen Kontext gestellt und über das Spielbrett verortet.“ Eine umfassende Arbeit von erstmalig bei dem Wettbewerb engagierten Institutionen. Hier haben die Preisträger auch die wichtige Rolle der Berufsschule bei Ihrer Ausbildung genannt.
Ebenfalls der dritte Preis ging an die sehr professionell agierenden Auszubildenden des LGB-Brandenburg „Die Havel – von Brandenburg bis Havelberg“ Eine richtige Teamarbeit. „Initiiert durch die Bundesgartenschau 2015 wurde eine gestalterisch attraktive und professionelle Lösung für großformatige Ausstellungstafeln sowie einen Begleitband zur Ausstellung veröffentlichungsreif realisiert. Layout und Gestaltung bilden das Ausstellungsgebiet „Lebensraum Havel“ stimmig ab,“ urteilte die Jury. Darüber hinaus zeigt sich auch der hohe Praxiswert, den gerade die Arbeiten des Amtes für Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg haben. Franziska Adam, Swen Schröder, Hannes Seidack und Nikolai Walther haben selbstsicher, souverän und symphatisch die Arbeit vorgestellt und somit fast automatisch Werbung für ihre Ausbildungsstätte und Ihren Beruf gemacht.
In einer anderen Kategorie haben die Studierenden ebenso die Möglichkeit sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Im Rahmen einer Bachelorarbeit zum Thema „Ergänzende kartographische Darstellungen für Literatur“ entstand von Elisa Dobers ein beeindruckender und informativer Kartenband zum Kriminalroman „Der nasse Fisch“ von Volker Kutscher. Auf Basis eines historischen Stadtplans wurden die im Roman erwähnten Lokalitäten schnell und attraktiv erfassbar gemacht und ermöglichen somit dem Leser die Überführung der Schauplätze in das heutige Berlin. Diese Arbeit wurde von der Jury mit dem 1. Preis in der Kategorie Studierende prämiert. Frau Dobers studiert an der Beuth Hochschule für Technik Berlin im Studiengang Kartographie und Geomedien. Sie konnte sich nicht nur über das attraktive Preisgeld, sondern – wie alle anderen Preisträger auch – über eine kostenfreie Jahresmitgliedschaft bei der DGfK freuen.

Dirk Zellmer (Vorsitzender der Jury)

1. Preis

Geowebdienst zur Darstellung von historischen und aktuellen Erdbebenereignissen

Kategorie Auszubildende

Sebastian Jüngling

GeoForschungszentrum Potsdam im Zentrum für GeoInformationsTechnologie (ZeGIT))


Bewertung der Jury: "Die raum-zeitliche Verteilung von Erdbeben wird in dieser Applikation mit klarer Struktur und hoher Funktionstiefe visualisiert. Die intuitiv bedienbare Nutzeroberfläche ermöglicht sowohl dem Laien als auch den Fachleuten seismische Aktivitäten zu explorieren. Das Projekt wurde nach Kriterien des responsive Designs realisiert und lässt aktuellste Informationsgewinnung zu."

2. Preis

„Ebola begreifen“ – Wandtafel und interaktive Anwendung

Kategorie Auszubildende

Sandra Kempa , Katrin Kniese , Felix Schultke , Jens Wegge , Philipp Wolf

Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG)


Bewertung der Jury: "Zur Präsentation in Schulen und Ausstellungen, sowie zur Information an öffentlichen Plätzen wurde eine großformatige Übersichtskarte von Westafrika mit visuell und haptisch motivierenden Schiebeelementen zum besonderen Thema Ebola erstellt. Die stimmige Gestaltung wird zusätzlich auf eine digitale Anwendung übertragen und informiert über aktuelle Aspekte zum Virus."

3. Preis

Weltkulturerbestätten in Deutschland – Das Brettspiel

Kategorie Auszubildende

Kim Laura Schubert , Sarah Herbert , Patricia Künkel

Arnold-Bode-Schule Kassel Amt für Bodenmanagement Fulda und Marburg


Bewertung der Jury: "In einer schöpferischen Leistung wird Jugendlichen ab 14 Jahren das Thema Weltkulturerbestätten in Deutschland spielerisch nahe gebracht. Durch wissensvermittelnde Frage- und Erklärkärtchen werden die Erbestätten in einen zeitgeschichtlichen Kontext gestellt und über das Spielbrett verortet."

3. Preis

„Die Havel – von Brandenburg bis Havelberg“

Kategorie Auszubildende

Franziska Adam , Swen Schröder , Hannes Seidack , Nikolai Walther

Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg


Bewertung der Jury: "Initiiert durch die Bundesgartenschau 2015 wurde eine gestalterisch attraktive und professionelle Lösung für großformatige Ausstellungstafeln sowie einen Begleitband zur Ausstellung veröffentlichungsreif realisiert. Layout und Gestaltung bilden das Ausstellungsgebiet „Lebensraum Havel“ stimmig ab."

1. Preis

Kartenkonzeption zum Kriminalroman „Der nasse Fisch“

Kategorie Studierende

Elisa Dobers

Beuth Hochschule für Technik Berlin, Studiengang: Kartographie und Geomedien


Bewertung der Jury: "Im Rahmen einer Bachelorarbeit zum Thema „Ergänzende kartographische Darstellungen für Literatur“ entstand ein beeindruckender und informativer Kartenband zum Kriminalroman „Der nasse Fisch“ von Volker Kutscher. Auf Basis eines historischen Stadtplans wurden die im Roman erwähnten Lokalitäten schnell und attraktiv erfassbar gemacht und ermöglichen somit dem Leser die Überführung der Schauplätze in das heutige Berlin."